"Real life Counter Strike"

Gestern Abend sind wir zu zehnt in die "Panikfabriken" (Link) zum Paintball gefahren. Mit von der Partie waren Patrick, Flo, Christian, Juan, Jeremy, Simón, Oli, ich und zwei Schweden aus Patricks Kurs. Wir sind mit zwei Autos die ca. 15km aus Karlstad rausgefahren (davon ca. 1 km kompletter Feldweg) und waren Punkt 17.oo Uhr wie ausgemacht am "Paintballhaus". 

Leider war außer uns keine alte Sau da... Nachdem Jeremy dann die Alarmanlage in Gang gesetzt hat und wir weitere 10 Minuten gewartet hatten, sind die Besitzer gekommen und haben uns erklärt, sie wären auf 18.oo Uhr eingestellt gewesen - Egal...

Drinnen, im sog. "Safetyroom" teilten wir uns in zwei 5er Teams. Ich war mit Christian und den drei Spaniern (Juan, Simón, Jeremy) im grünen Team (-> grüne Overalls). Das andere Team bekam Rote. Außerdem gab's noch Handschuhe, Hals-/Nackenschutz und natürlich die Gesichtsmaske.

Bewaffnet mit Paintball-Gun und je 200 Schuss ging's dann in die Arena. Dort wurde uns die grundlegenden Verhaltensregeln und die speziellen Spielregeln erläutert. Gespielt wurde 5 vs. 5. Jedes Team startete in genau gegenüberliegenden Räumen im Erdgeschoss. Modi: Last Man Standing. Wenn man getroffen wurde, musste man "HIT" rufen und mit erhobenen Händen in den Safetyroom zurück kehren. Alles klar! Lass los legen. 

Nach kurzer Teambesprechung in unserer Basis wurden die Teams via Lautsprecher gefragt, ob's losgehen kann und nach Bestätigung startete die Runde mit Beginn der Musik. Dies ist u.a. das geilste an der Indoor-Paintball. Mit Musik à la Counter Strike oder aus bekannten Kriegsfilmen sind wir dann in der ersten Runde recht planlos durch's zwei Stockwerke große Haus geirrt. Ergebnis: nach ca. 5 Minuten hatten wir die erste Runde verloren. Runde 2 - 5 verlief auch nicht viel besser. Danach hatten die Guides Erbarmen mit uns und das grüne Team bekam eine "Sonderschulung". 

Wichtigste Regeln: 

1. TEAMSPORT (= Zusammenbleiben): Dadurch kann Jeder Jedem den Rücken decken, 10 Augen sehen mehr als 2 und fünf Guns treffen mehr als Eine.
2. REDEN: Teammates warnen, informieren, leiten

Ergebnis Runde 6: Mit kontrolliert, engagiertem und gegenseitig absichernden Vorrücken vom Raum zu Raum und ständiger Kommunikation (was im Eifer des Gefechts auf Englisch gar nicht soo einfach ist), konnten wir souverän gewinnen.

In der darauffolgenden Runde wollten wir unsere Taktik wiederholen, hatten aber irgendwie keinen Erfolg. Im Endeffekt war ich auf einmal allein gegen drei in der Arena - und das war mal so ziemlich das geilste was ich in letzter Zeit gemacht habe. Wenn man allein ist, kann man sowieso nur noch nach vorne stürmen und sich nicht mehr absichern.

Schnell von Raum zu Raum | Gegner in den Rücken gelaufen | paar Schuss abgeben | sofort umdrehen und durch mehrere Räume (bzw. Stockwerke) flüchten | nächster Kontakt | gleiche Vorgehensweise

Sprich, ich war immer in Bewegung, Treppe rauf, Treppe runter, Sprint durch den Mittelkorridor, kurz hinter nem Schrank verstecken und weiter geht's. Dazu die Musik - WAHNSINN. Zwischen den Liedern irgendwo versteckt kurz abwarten um nicht durch Schritte auf mich aufmerksam zu machen... Adrenalin PUR!!!

Ich hab es in der Runde auch tatsächlich gesagt, alle drei Gegner "auszuschalten". Im Safetyroom merkte ich dann erst, wie mir der Schweiß in die Schutzbrille tropfte und ich nur noch am Keuchen war. Echt heftig...

Nach zwei Stunden war der Spaß dann vorbei (was durchaus reicht, da es körperlich und v.a. mental sowas von anstrengend ist). Leider war der Endstand für uns nicht wirklich schmeichelnd. 3:11. Aber hey, der Spaß zählt!

Blaue Flecken habe ich nur wenige, da ich immer "glücklich" getroffen wurde und die Guns für die kurzen Indoor-Distanzen auch weniger Druck haben als Outdoor.

Abschließend muss man sagen, dass das mit das geilste war, was ich hier in Karlstad gemacht habe. Und mit 300:- SEK auch echt spottbillig. Wir planen schon eine zweite Runde. Mal schaun, ob's sich in den letzten drei Wochen noch ausgeht. Hoffentlich...

Bilder habe ich leider nur am Anfang gemacht...

Simón

"Gegner" Flo

Vorbereitung: manche dehnen, manche dopen ;-)

So ziemlich der einzigste Blaue

Einfach so!

Da ich gerade Zeit habe, wollte ich einfach mal so ein bisschen quer Beet berichten. 

Gestern waren wir Nachmittags auf nem kleinen Weihnachtsmarkt in Alsters Herrgård (Geburtshaus von Gustaf Fröding - glaub ich). War recht idyllisch, obwohl ohne Schnee und Glühwein nicht wirklich Weihnachtsmarktstimmung aufkommen kann. Das mit dem Wetter ist hier eh so eine Sache. Nur Plusgrade und von Schnee weit und breit keine Spur. Laut unserem Schwedischlehrer ist dieses Jahr der mildeste Winter sein Ewigkeiten. Zum Vergleich: letztes Jahr um diese Zeit muss es wohl bereits -32°C gehabt haben, was dazu führte, dass der Vänern komplett zugefroren war und sogar mit Autos befahren werden konnte... Da werd ich wahrscheinlich an Weihnachten im Allgäu mehr Winter haben als hier....

Nach dem Weihnachtsmarkt ging's mal wieder auf ein Eishockey-Spiel. Derby gegen Brynäs. War als "Full-House-Match" angekündigt und hat sich auch durchaus als attraktives Spiel mit guter Stimmung herausgestellt. Allerdings haben sie mal wieder im Penaltyschießen verloren....

Anschließend sind wir mit dem Bus zurück zum Campus, eine Stunde Pre-Party mit Mäxle und lecker Captain-Coke und wieder in Stadt. Dort hatte ich gestern Premiere im Club "Tempel". Gefällt mir eigentlich ganz gut. Nur an die schwedischen Getränkepreise in den Kneipen kann ich mich einfach nicht gewöhnen. Beispiel gefällig:

Tequilla-Shot: ~ 8,00 EURO! Geht's noch!!!!

Mittwoch waren Patrick, Simón, Anka und ich 1,5 Stunden beim Squash. Das war (dank Gutscheinen) mit 2,00 EUR wiederum fast geschenkt... Nachdem ich am Vormittag schon 1,5 Stunden hart trainiert hatte, war ich am Abend dementsprechend am Ende. Aber geil ;-)

Am Freitag war ich mit der Angi in der Stadt bummeln und als wir auf nen Kaffee ins Espressohouse gegangen sind, wurde ich von der ortsansässigen Zeitung ("Nya Wermlands Tidningen") bezüglich des Weihnachtsmannes befragt. Und schon bin ich in der schwedischen Presse ;-)

Die Woche wird dann heute Abend noch mit original thailändischen Frühlingsrollen von und bei der weltbesten Kim abgerundet. Nächste Woche geht's am Dienstag zum Paintball, bevor wir dann am Samstag für eine Woche nach Lapland aufbrechen, wo übrigens auch noch fast kein Schnee liegt. Soll jetzt aber diese Woche kommen. Schau mer mal...

Nach der Lapland-Reise habe ich noch eine Woche und dann war's das mit dem Auslandssemester auch schon wieder. Schon krass, wie schnell vier Monate vergehen können...

PICS:

Österreichische Brettljause - danke Angi, war lecker!

Deutsche Brotzeit - in Arbeit ;-)

Nürnberger gibt's auch überall.
PS: Schnauzbart war Motto

Manche Exchanges haben schon nen Schaden!

Moose-Park Holeberg

Endlich Elche!

Nachdem Schweden ja bekanntermaßen das Land der Elche ist und ich hier noch keinen zu Gesicht bekommen habe, sind wir gestern in den Moose-Park nach Holeberg gefahren, um sie wenigstens einmal im Gehege zu sehen. Hier konnten wir Elche und auch Alpakas bestaunen und sogar streicheln.

Eröffnet wurde der Moose-Park vor zwei Jahren von einer Auswanderer-Familie aus den Niederlande, die 15 Alpakas (wegen der Wolle) und 6 Elche (wegen der Touris) hält. Für uns war das recht angenehm, da wir so eine Führung auf deutsch mit niederländischem Akzent und "Wortwitz" erhalten haben. O-Ton unseres Guides Harold: "So wie überall, zählt die Größe des Gerätes". Sollte wohl soviel heißen wie, "...das größte Geweih gewinnt!" ;-)

Magnus und Harold

ALPAKA:
Im Moose-Park werden neben den Elchen auch noch 15 Alpakas zur Wollgewinnung gehalten. Ihre Wolle ist wesentlich weicher als Schafwolle und bedeutend angenehmer zu tragen (kein Kratzen). Geschoren werden die Alpakas einmal im Jahr (Mai), wobei die erste Wolle der Jungtiere bis zu 80 € / kg einbringen kann. Im Vergleich: Schafwolle zieht mit um die 5 € / kg deutlich den Kürzeren.

• Heimat: südamerikanische Anden
• Gewicht: 55 - 65 kg
• Kosten: 1.ooo - 2o.ooo € / Tier
• domestizierte Kamelart

Irgendwie putzige kleine Viecher. Leider neigen sie zum Spucken und treten, was sie als Haustiere wieder ein bisschen unattraktiver macht ;-)

Elvis-Locke???

ELCHE:

Nachdem wir die Alpakas gefüttert und genügend Fotos geschossen hatten, ging's ab in's Elchgehege. Dieses ist 7 ha groß, mit einem 3 Meter hohen Zaun mit 1o.ooo Volt umgeben und beherbergt drei der insgesamt sechs Elche des Parks.

• Heimat: Nordeuropa, -asien, -amerika
• Schulterhöhe: 2.oo - 2.5o m
• Gewicht: 5oo - 8oo kg
• Kosten: ca. 3.ooo € / Tier (falls sich jemand Einen kaufen will)

Wie uns Harold erzählte, geht die größte Gefahr von Elchen von ihren Vorderläufen aus, mit denen sie auf eine Höhe von bis zu zwei Metern treten können. Deshalb durften wir nur zaunfreien Kontakt zum sechs Monate alten Kalb "Tommy" haben. Mir war's grad recht, da ich ehrlich gesagt vor den Ausgewachsenen gehörig Respekt hatte und gern den Zaun zwischen uns wusste. Ist im Endeffekt der gleiche Respekt wie vor Pferden... Aber auch "Tommy", mit seinen immerhin schon knapp 12o kg und seiner teilweise unruhigen Art, war Nervenkitzel genug. Doch wer kann schon von sich behaupten, einmal einen Elch gestreichelt zu haben?! 

Ein Highlight des Elchparks ist das "Küssen der Elche". Ich hab hierbei jedoch unseren Mädels gentlemanlike den Vortritt gelassen :)

Laut Harold sind Elche in drei Situationen am gefährlichsten:

1. Im Straßenverkehr
2. Während der Brunft
3. Wenn sie besoffen sind! VIDEO

Besoffener Elch hängt im Apfelbaum

In Schweden leben ca. 35o.ooo Elche, von denen jedes Jahr 9o.ooo - 1oo.ooo erlegt werden. Hauptgrund hierfür sind die vielen Verkehrsunfälle, sowie das Schälen der Bäume im Winter. Das Wildbret wird größtenteils unter den Jägern und Reviergenossen aufgeteilt, weshalb es sogar jetzt während der Jagdzeit schwierig ist, welches im Supermarkt zu bekommen bzw. wenn, dann ist es relativ teuer. Letzten Freitag hatten wir jedoch die Gelegenheit es als Dagens Rätt im Restaurant "Blå" zu testen. Hat lediglich einen relativ leichten Wildgeschmack und ist grundsätzlich mit Rotwild zu vergleichen. Ich fand's super :)

Elchhackbraten mit Preiselbeeren und Kartoffelgratin

Die Tour im Elch-Alpaka-Park war wahnsinnig interessant und spannend, dennoch wären mir die Elche auf der Jagd oder auf dem Teller bedeutend lieber als im Garten ;-)

Random Pics:

Klarer Tagesanbruch in Karlstad...

... mit dem ersten Frost des Jahres
(Letztes Jahr hatte es anscheinend Ende November schon -32°C)

Darf bei keinem Trip fehlen: Kofferraum-Brotzeit!

Super Firmenschild

"Magnus"

Was der wohl als Abschuss kosten würde?